Biographie
Die 23 war die Lieblingszahl von Sammy Baker. Sie begleitete ihn durch sein Leben – bis zu seinem viel zu frühen tragischen Tod am 13. August.
Schon als außerordentlich talentierter kleiner Junge trug Sammy die Nummer 23, inspiriert von seinem großen Idol Michael „Air“ Jordan, auf seinem Trikot bei Basketballspielen.
Sammy wurde am 11. August 1997 in Gießen, Deutschland, geboren und wuchs in Wetzlar auf. Schon damals war er ein äußerst hübscher Junge, klein und zierlich. Große dunkle Augen und dichtes dunkles Haar. Samuel ist väterlicherseits afroamerikanischer Herkunft. Sein Großvater diente in den Sechziger Jahren in der 3 Panzer Division der US Army und war in Deutschland stationiert. Samuel hat Familie in den USA sowie auf Jamaika wo seine Urgroßeltern herstammen. Sammy wuchs zweisprachig auf – deutsch und englisch. Seine Eltern trennten sich, als er noch ein kleiner Junge war.
Er war lebhaft und immer aktiv. Seit seinem dritten Lebensjahr war Basketball seine große Leidenschaft. Sein erstes Training absolvierte er im Alter von fünf Jahren in einer Mini-Mannschaft und brach sich gleich einen Finger. Das konnte ihn aber nicht aufhalten weiter Basketball zu spielen. Im Alter von neun Jahren wurde Sammy im Sommercamp der Gießen 46ers zum „Most valuable Player“ gekürt. Von 2012 an spielte er in der Oberliga für den MTV Gießen. Einer seiner ehemaligen Basketballtrainer, Sadion Hoxhallari, ist noch heute voll des Lobes über sein besonderes Talent und seinen Ehrgeiz. Sammy fiel immer auf, war immer quirlig, höflich und freundlich.
Mit 16 Jahren noch schmal und mit 1,76 Metern im Vergleich zu seinen Mannschaftskameraden eher klein, gab Sammy den Mannschaftssport auf und konzentrierte sich auf Fitness.
Als junger warb er für verschiedene Marken und trat 2019 in einer Nebenrolle als Sportler in der deutschen Soap „Meine Klasse – Voll das Leben“ (SAT1) auf.
Hartes Training, strenge Regeln und Selbstdisziplin ebneten ihm den Weg für seine erfolgreiche Karriere als Fitnesscoach. Sein Erfolg und die Möglichkeit, von jedem Ort der Welt aus zu arbeiten und anderen Menschen zu helfen, wurden zu seiner Leidenschaft.
Sammy hatte auch eine Schwäche für Reisen, insbesondere für Asien. Thailand hat es ihm besonders angetan. Die Zeit in Bangkok gab ihm die Gelegenheit, Glück, Respekt, Liebe und den tieferen Sinn des Lebens neu überdenken. All dies inspirierte Sam, über das Leben, sich selbst und das, was wirklich zählt, nachzudenken.
Er fand in Bangkok auch die Liebe zu Maetissa, einem Mädchen, das Psychologie studierte.
Sammy war ein Familienmensch durch und durch, und besonders als junger Erwachsener beschäftigte er sich zunehmend mit den großen Fragen des Lebens. Er führte regelmäßig ein Notizbuch. Einer seiner letzten Einträge lautet: „Ich bin dankbar für meine Familie.
Seine zweite große Leidenschaft war die Musik. Dieses Talent bekam er von seinem Vater, der seinen Sohn schon früh an Instrumente heranführte.
Zuerst Keyboard, später nahm Sammy Schlagzeugunterricht und spielte auch Bass und Gitarre. Rhythmische Stücke hatten es ihm besonders angetan. Vater und Sohn jammten oft zusammen. Sammy liebte Funk, Soul und Jazz.
Zusammen mit seinem Freund und Verwandten Adam Schock, machte er auch viel elektronische Musik. Zu Zeiten von COVID-19 machten sie gemeinsam mehr Musik, wobei die Idee für das eigene Label namens „Epiphysis“ entstand.
Sammy war immer höflich und respektvoll, auch in seiner Teenagerzeit gab es keine Probleme.
Sammy war ein Sportler durch und durch, extrem gesundheitsbewusst. Alkohol und Rauchen lehnte er ab. Wenn er mit Freunden unterwegs war, war er meist der Fahrer.
Das alles macht es noch unverständlicher, was in Amsterdam passiert ist…